Max Diamant, Ludwigshafen

HIER WOHNTE
MAX DIAMANT
JG. 1908
IM WIDERSTAND / SAP
FLUCHT 1933
ELSASS, FRANKREICH
VERHAFTET 1939
INTERNIERT LOIRET
FLUCHT 1940
PORTUGAL, MEXIKO
Stolpersteinstraße | Mundenheimer Straße 245 |
Stolpersteinort | Ludwigshafen |
Jahr der Verlegung | 2018 |
Stolpersteininitiative | Ludwigshafen |
Persönliche Daten
Nachname | Diamant |
Vorname | Max |
Geburtstag | 5. August 1908 |
Geburtsort | Lodz |
Familienstand | verheiratet, ein Tochter |
Beruf | Journalist, Gewerkschaftsfunktionär |
Schicksal | Flucht 1933 nach Frankreich, Portugal, Mexiko |
Sterbedatum | 16. Februar 1992 |
Sterbeort | Frankfurt |
Biographie
Max Diamant wurde 1908 als Sohn jüdischer Eltern in eine sozialistische Familie hineingeboren. Im Oktober 1927 kam er allein nach Mannheim und wurde dort von der jüdischen Ärztefamilie Dr. Heinrich und Käthe Stern, aufgenommen. Er wurde Mitglied in der SPD und arbeitete als politischer Journalist bei der sozialdemokratischen "Volksstimme". Im Vordergrund seines journalistischen Schaffens stand für Max Diamant immer der Kampf gegen den Nationalsozialismus. Er immatrikulierte sich an der Handelshochschule und legte 1929 das Begabtenabitur ab.1930 heiratete er Anni Nord jüdisch und später im Exil 1940 in Frankreich standesamtlich.
Im Jahre 1931 trat Max Diamant der neugegründeten Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAPD) bei, die sich vor allem gegen den Faschismus einsetzte. Weil er in Schutzhaft genommen werden sollte, musste er im März 1933 aus Deutschland nach Frankreich fliehen, wo er als Journalist im Widerstand tätig war. Die Stationen seines Exils führten ihn von Straßburg über Paris in den spanischen Bürgerkrieg. Nach Kriegsbeginn war er in französischen Lagern interniert, da er in Frankreich als feindlicher Ausländer angesehen wurde. Danach engagierte er sich in der Fluchthilfe für Flüchtlinge in Montauban, Marseille und Lissabon.
Im Jahre 1942 emigrierte er von Lissabon nach Mexiko, wo er nach 1945 Mitbegründer der Gruppe deutschsprachiger Sozialisten wurde. In Mexiko gelang es Max und seiner Frau, sich eine neue Existenz aufzubauen, indem sie ein Restaurant und später ein Lebensmittelgeschäft führten. Hier wurde ihre einzige Tochter geboren. Da Max Diamant in Frankfurt am Main bei der IG-Metall mit der Aufgabe betraut wurde, das Referat ausländischer Arbeitnehmer zu führen, verließ er mit seiner Familie 1962 Mexiko. Er starb am 16. Februar 1992.