Information/Einladung Vorstellungsbesuch „Der Kaiser von Atlantis oder die Tod-Verweigerung“
Der Kaiser von Atlantis – oder die Tod-Verweigerung
Sehr geehrte Lehrerinnen und Lehrer,
wir möchten Sie herzlich zu unseren Vorstellungen von „Der Kaiser von Atlantis oder die Tod-Verweigerung“ einladen.
Die im KZ Theresienstadt entstandene Kammeroper ist einer unserer Beiträge zur Gedenkarbeit und der Arbeit gegen Rassismus.
Am 03.12.2018 werden um 12 Uhr und um 14 Uhr Vorstellungen besonders für Schulklassen in der Rhenus-Halle Ludwigshafen stattfinden.
Wir möchten Ihnen dieses Projekt sehr ans Herz legen, es lässt sich thematisch auf verschiedenste Weise in den Unterricht einbeziehen und bietet den Schülerinnen und Schülern einen neuen Zugang zu den Themen Nationalsozialismus, Rassismus und Krieg.
Im Folgenden finden sie Kurzinformationen zum Stück. Weitere Informationen zur Inszenierung, den Kooperationspartnern sowie von Schülern des Heinrich- Böll- Gymnasiums erarbeitete Texte zu dem Stück finden Sie auf unserer Homepage.
Dort können Sie ebenfalls direkt Karten reservieren (Hier klicken). Falls Sie noch Fragen haben können Sie gerne an die dort hinterlegte Emailadresse (tickets@stolpersteine-lu.de) schreiben.
Inhalt der Kammeroper
Die Kammeroper erzählt die Geschichte eines Kaisers, der seine Armee in einen Krieg Aller gegen Alle geführt hat. Der personifizierte Tod verweigert sich dem kriegssüchtigen Herrscher und streikt im gottlosen Reich Atlantis, lässt niemanden mehr sterben. Die Menschen, die einander nicht mehr töten können, werden von der Pest befallen. Das Leben ist ihnen eine Qual, und sterben können sie auch nicht. Ein Chaos bricht herein. Der Kaiser, der nicht mehr herrschen kann, bittet den Tod den Streik aufzugeben.
Doch für die Rückkehr in seine Pflichten verlangt der Tod den Kaiser als erstes Opfer.
Die Entstehung der Kammeroper
Dieses „Spiel in einem Akt“ entstand in den Jahren 1943/1944 im KZ Theresienstadt und wurde von Viktor Ullmann komponiert. Das Libretto schrieb Peter Kien. Beide waren Häftlinge in diesem KZ, das für die Nazis die Funktion als Vorzeigelager hatte. Sie studierten mit Häftlingen das Stück bis zur Generalprobe ein. Die Uraufführung wurde allerdings von der SS verboten. Der Komponist und der Librettist und die Mitwirkenden wurden in einem der letzten Transporte im frühen Winter 1944 nach Ausschwitz deportiert und fast alle in dem Vernichtungslager vergast. Einzig der Häftling, der den Tod spielte und sang, überlebte. Viktor Ullmann vertraute noch rechtzeitig seine Manuskripte zwei Mitgefangenen, Emil Utitz und Hans Günther Adler an, die überlebten. Die Opernpartitur wurde Mitte der 50er Jahre in Amsterdam gefunden. Allerdings gibt es keine „Ur-Fassung“ der Oper, da Ullmann und Kien ihr Werk selbst änderten und glätteten, da sie die Zensur der SS fürchteten.
Angebote für Schulklassen
Neben einem spielpraktischen Einführungsworkshop bieten wir vor den Vorstellungen eine auf Schulklassen zugeschnittene Stückeinführung an. Sowohl der Workshop als auch die Einführung sind im Kartenpreis von 10€ enthalten.
Szenisches Spiel als Zugang zur Gedenkarbeit
Theater und Oper bieten die Möglichkeit, sich praktisch mit Literatur auseinanderzusetzen. Szenisches Spiel gehört heute genauso zum Deutschunterricht wie Lyrikinterpretation und Freies Schreiben. In diesem Workshop soll es nicht grundsätzlich um die Methode des Szenischen Spiels gehen, vielmehr soll es das Ziel sein, Möglichkeiten zu bieten, einen Theater- oder Opernbesuch mit Schülerinnen und Schülern in einer praktischen Auseinandersetzung mit dem Material vorzubereiten und auch im Anschluss die gesehene Inszenierung kritisch zu hinterfragen.
Nach einem Warm-Up setzen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit den Figuren der Oper auseinander. Anhand von Zitaten werden die heutigen Themen „Was macht ein Leben lebenswert?“ und „tatsächliche Ausweglosigkeit“ szenisch umgesetzt, präsentiert und diskutiert. Hierbei können, je nach Kurs, Abstufungen gemachte werden. Handelt es sich um einen Deutschkurs, kann es eher in Richtung der Interpretation gehen, möchten Sie Ihren DS-Kurs anmelden, können auch verschiedene Formen der Regieführung und deren Reflexion mit behandelt werden.
Dauer: 90 min.
Bedingungen: Klassenraum/Bewegungsraum, Tafel/Flipchart
Referentin: Lea Fandrey – Regieassistenz Kaiser von Atlantis, Theaterpädagogin
Anfragen richten Sie bitte an die auf der Homepage angegebene Emailadresse oder nutzen unser Kontaktformular.