Dr. Ludwig Neumond war von 1912 bis 1938 als Rechtsanwalt am Amtsgericht Ludwigshafen tätig. 1938 verlor er die Zulassung als Anwalt. 1940 wurde er nach Gurs deportiert. Er starb 1942 in Aix-en-Provence.
Recherchen von Roland Paul, Monika Kleinschnitger und Philipp Meder
Ludwig Neumond wurde am 11. Mai 1881 in Kaiserslautern geboren. Seine Eltern waren der Fruchthändler Mayer Neumond und Mathilde Mayer. Ludwig studierte Rechtswissenschaften in Erlangen, München und Würzburg und schloss mit dem Dr. Jur. ab. 1912 wurde ihm die Zulassung am Amtsgericht Ludwigshafen erteilt. Dort war er bis November 1938 tätig. Bei der Reichspogromnacht am 9. November 1938 wurde er zusammen mit 62 anderen jüdischen Bewohnern Ludwigshafens in „Schutzhaft” genommen. Daraufhin wurde er am 12. November ins Konzentrationslager Dachau deportiert, wo er bis zum 6. Dezember 1938 inhaftiert war. Während seiner Internierung wurde seine Zulassung als Jurist aufgehoben. Wir wissen von Misshandlungen und Folter, die mit der Haft einhergingen.
Gemeinsam mit seiner Frau Anna wurde er am 22. Oktober 1940 von Ludwigshafen in das Internierungslager Gurs in Südfrankreich deportiert. Er war in Gurs in Ilôt B, Baracke 11 untergebracht. Am 10. April 1941 beantragte er zeitgleich mit seinem Bruder Albert die Entlassung aufgrund seines schlechten Wohlbefindens. Wohl weil der dritte in Frankreich lebende Bruder Adolph Neumond einen Lagerkommandanten bestach, wurde sein Bruder Albert entlassen. Doch weil das Geld für die Entlassung Ludwigs nicht reichte, musste dieser im Lager zurückbleiben. Er starb im Alter von 60 Jahren am 25. März 1942 in Aix-en-Provence.
Der Stolperstein für Dr. Ludwig Neumond wurde am 25. Oktober 2020 vor dem Wohnhaus in der Ludwigstraße 38 verlegt. Ein weiterer Stolperstein liegt vor dem Amtsgericht in der Wittelsbachstraße.