Richard Rothschild

Heinigstraße 39

Richard Rothschild wurde in Ludwigshafen geboren. Nach der Scheidung seiner Eltern, und nachdem sein Vater für mehrere Wochen im KZ Dachau interniert worden war, kam der Fünfjährige zu seiner Tante nach Maxdorf, wo er den Krieg und die Herrschaft der Nationalsozialisten überlebte.

Biografie

Richard Simon Rothschild wurde am 7. November 1934 in Ludwigshafen geboren. Seine Eltern waren Sally und Katharina Rothschild. Sie lebten zusammen mit seiner Oma Friederike, die am1. Juni 1938 starb, in der Heinigstraße 39.

 

Richards Eltern ließen sich scheiden. Nachdem der Vater nach der Pogromnacht im November 1938 im KZ Dachau interniert worden war, kam der 5-jährige Richard in die Obhut der Schwester seines Vaters, Barbara Streitel geb. Rothschild, nach Maxdorf. Barbara Streitel ließ Richard christlich taufen und hoffte ihn so vor Anfeindungen und Verfolgung schützen zu können. Bei den Novemberpogromen 1938 wurde auch die Wohnung von Barbara Streitel verwüstet. Von der Gurs-Deportation 1940 blieben Barbara und Richard, aus nicht mehr nachvollziehbaren Gründen, verschont. Vielleicht schützte sie ihre Werkstatt für landwirtschaftliche Maschinen, die gerade hier in der Pfalz sicherlich „systemrelevant“ war.

 

Nach dem Krieg blieb Richard in Maxdorf, heiratete und starb 2009 im Alter von 75 Jahren. Er wurde in Maxdorf nach jüdischem Brauch beigesetzt.

Der Stolperstein für Richard Rothschild wurde am 23. April 2024 vor dem Haus in der Heinigstraße 39 verlegt.