Adam Haas wuchs in einer Frankenthaler Arbeiterfamilie auf. Er war SPD-Mitglied und 1933 zunächst im Widerstand tätig. Noch im selben Jahr flüchtete er zunächst ins Saarland, später nach Toulouse in Frankreich und 1937 schließlich nach Schweden.
Recherche Felix Mayer
Adam Haas wurde am 19. Januar 1909 in Frankenthal geboren. Der Schlosserlehrling engagierte sich bereits früh politisch und trat am 01. Oktober 1928 der „Roten Jugendfront“ bei. Neben seiner Schlosserlehre arbeitete er als Berichterstatter für die „Pfälzische Post“. Wegen seiner Parteiarbeit wurde er vom Betrieb nicht übernommen. Seine evangelische Konfession legte er 1929 ab. Im selben Jahr wurde die „Rote Jugendfront“ aufgelöst, was ihn dazu trieb, der SPD und anderen sozialdemokratisch ausgerichteten Organisationen beizutreten, um dort als Redner zu fungieren. Außerdem wurde der Schlossergeselle zum Vorstand der Sozialistischen Arbeiterjugend. Auf Treffen des Reichsbanners sprach er sich für die Anerkennung der Sozialdemokratie aus, was ihm die misstrauischen Blicke der Landesregierung einbrachte.
Als die Nazis an die Macht kamen, wurde Adam Haas zum Verfolgten, da er Aufklärungsschriften und Flugblätter gegen das Regime verbreitete. Unter dem Decknamen Karl Walter agierte er lange mit Gleichgesinnten im Untergrund. Er floh noch Ende des Jahres 1933 ins Saarland und später nach dessen Anschluss an das Deutsche Reich nach Frankreich, wo er 1935 in Toulouse seine langjährige Partnerin Magdalena Schreiber heiratete. In der Zwischenzeit beschlagnahmten die Nazis seine private Bibliothek in Frankenthal, welche beinahe ausschließlich Schriften zu Sozialdemokratie und Sozialismus beinhaltete. Somit wurde die Suche nach ihm wieder aufgenommen.
Aus Angst vor einer Auslieferung emigrierte das Ehepaar Haas 1937 ins schwedische Eskilstuna. Ein Jahr später wurde ein Ausbürgerungsverfahren gegen die beiden eingeleitet, aber wieder eingestellt. Sie hatten in Eskilstuna ein neues Zuhause gefunden im Kreise anderer deutscher Emigranten und in der dortigen sozialistischen Arbeiterbewegung, wo sich Adam Haas sehr engagierte. 1964 wurde von ihm eine Schilderung seines Lebens in der Reihe „Frankenthaler Hefte – einst und jetzt“ veröffentlicht.
-> Hier ist sein Bericht über die Jahre 1924 bis 1933 in der Frankenthaler Arbeiterjugend
Adam Haas starb am 3. Juni 1966 in Eskilstuna. Seine Asche wurde in seine Heimatstadt Frankenthal gebracht und dort bestattet.
Der Stolperstein für Adam Haas wurde am 16. März 2016 vor dem Wohnhaus in der Geibelstraße 71 in Ludwigshafen-Friesenheim verlegt.