Dina Berner

In den Aspen 24

Mit 15 Jahren wurde Dina Frank Mitglied der Jugendorganisation der SPD. 1932 trat sie zur „Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAP)“ über. 1937 musste sie mit ihrem Ehemann Otto Meyer zuerst nach Norwegen, drei Jahre später dann nach Schweden fliehen. 1956 kehrte sie nach Deutschland zurück.

Biografie

Recherchiert von Andreas Berlin

 

Dina Frank wurde am 4. Februar 1906 in Frankenthal geboren. Die Familie zog bald nach Ludwigshafen. 1921, mit 15 Jahren, arbeitete Dina als Kontoristin und wurde Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend, der Jugendorganisation der SPD.

 

Bei der Arbeit für die SPD lernte sie Otto Meyer kennen. 1931 zog sie zu ihm in das Haus seines Stiefvaters: In den Aspen 24. 1932 traten sie beide zur „Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAP)“ über. Im März 1933 verhalfen sie dem polizeilich gesuchten Max Diamant zur Flucht nach Straßburg.

 

„Unmittelbar nach Hitlers Machtübernahme begann die illegale Arbeit. Ihre Wohnung wurde ein Treffpunkt verschiedener Oppositioneller und Antifaschisten, vor allem aus der SAP. Zu Dinas Aufgaben gehörte, auf Matrizen die Erfahrungen niederzuschreiben, die Genossen aus ihrer Kenntnis der Rüstungsindustrie sowie aus den politischen Ereignissen im Nazideutschland gesammelt hatten. Diese Mitteilungen gingen dann auf illegalen Wegen an Parteistellen im Ausland und wurden ebenfalls illegal an Parteifreunde in Deutschland in einer Art Kurierdienst weitergegeben. Auch Flugblätter wurden in der Wohnung verfasst und dann von den Genossen verteilt.“ (IG Metall – Mitteilungen für Frauen, 1981)

 

Am 12. Juni 1934 heirateten Dina und Otto Meyer in Ludwigshafen. 1936 nahm die Verfolgung durch die Gestapo zu. In einem Brief an die Exil-Zentrale der SAP in Paris schrieb Otto Meyer: „In meiner Abwesenheit bekam ich von meiner Frau die Nachricht, dass die über mir wohnende Frau in Lu von 2 Männern ausgefragt wurde, was ich so treiben würde.“

 

Dina und Otto Meyer flüchteten 1937 schließlich nach Norwegen. In Oslo arbeiteten sie in der Exil-Gruppe der SAP mit dem späteren Bundeskanzler Willy Brandt zusammen. 1940, als Norwegen von der Wehrmacht besetzt wurde, mussten sie nach Schweden weiter fliehen. Dort wurde das Paar 1944 geschieden.

 

Dina heiratete den Schweden Rudolf Berner und lebt bis 1956 in Solna bei Stockholm. Dann ging sie nach Frankfurt und arbeitet in der Zentrale der IG Metall. Dort spielte sie eine wichtige Rolle beim Aufbau der gewerkschaftlichen Frauenarbeit. Sie starb am 25. Juli 1986 in Frankfurt am Main.

Der Stolperstein für Dina Berner wurde am 14. Mai 2018 vor dem Wohnhaus In den Aspen 24 verlegt.