Rudolf Goldmann

Jaegerstraße 9 (Carl-Bosch-Gymnasium)

Rudolf Goldmann wurde 1924 in Ludwigshafen geboren. Von 1934 bis 1938 besuchte er die Oberrealschule an der Jaegerstraße, das heutige Carl-Bosch-Gymnasium. Im Mai 1939 konnte er mit seinen Eltern nach Brasilien auswandern.

Biografie

Rudolf Goldmann wurde am 29. April 1924 als zweiter Sohn des Ehepaares Alfred und Grete Goldmann geboren. Sein Vater war Inhaber der Kaffeegroßhandlung J. Scharff. Sein älterer Bruder Franz, geboren 1921, wanderte schon 1935 nach Palästina aus.

 

Ab 1934 besuchte Rudolf Goldmann die Ludwigshafener Oberrealschule an der Jaegerstraße, das heutige Carl-Bosch-Gymnasium. Noch 1938 war er als Achtklässler an der Schule – als letzter jüdischer Schüler überhaupt. Nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 wurde ihm der weitere Schulbesuch untersagt.

 

Schon 1934 waren Immobilien der Familie zwangsverkauft worden, 1936 musste Vater Alfred Goldmann auch sein Geschäft aufgeben. Nach der Reichspogromnacht wurde Alfred Goldmann verhaftet und sechs Wochen lang im KZ Dachau festgehalten. Freigelassen wurde er, weil er Frontkämpfer und Träger des Eisernen Kreuzes im ersten Weltkrieg war, vor allem aber, weil die geplante Auswanderung der Familie nach Brasilien unmittelbar bevorstand.

 

Am 6. Mai 1939 schließlich bestieg Rudolf Goldmann mit seinen Eltern in Le Havre das Schiff nach Belo Horizonte, Brasilien. Später heiratete er Ottilia Luzia Richter. Am 4. September 1970 kam ihre Tochter Caroll zur Welt, am 26. Oktober 1972 der Sohn Alfredo.

 

Rudolf Goldmann starb am 22. August 1986 in Toronto (Kanada), wo er als Ingenieur für Industrieroboter tätig war.

Rudolf Goldmann – ein Hörstolperstein von Schülerinnen und Schülern des Pfalzkollegs

-> Brief von Rudolf Goldmann an Roland Paul (1981)

Rudolf Goldmann schildert in dem Brief seine Erlebnisse während der Nazizeit und in der Progomnacht 1938.

Der Stolperstein für Rudolf Goldmann wurde am 22. November 2007 vor dem Carl-Bosch-Gymnasium in der Jaegerstraße 9 verlegt.