Peter Hoeckers Frau Alma stammte aus einer jüdischen Fmilie in Friesenheim. Von den Nationalsozialisten wurde er mehrmals aufgefordert, sich scheiden zu lassen.
Peter Hoecker wurde am 29. April 1900 in der Friesenheimer Sedanstraße geboren. Seine Eltern waren Abraham Hoecker und Philippine, geborene Fürst.
Am 16. September 1922 heiratete er die Kontoristin Alma Levy. Sie war ebenfalls in Friesenheim aufgewachsen und kam aus einer jüdischen Familie. Peters Beruf wurde in der Heiratsurkunde als „Bleilöter“ angegeben. Am 29. Januar 1923 kam der Sohn Edgar zur Welt. Die junge Familie Hoecker wohnte in den nächsten Jahren wie auch Almas Eltern in der Carl-Clemm-Straße 51.
In den 1930er Jahren zogen die Hoeckers um in die Ritterstraße. Alma Hoecker ließ sich katholisch taufen. Die Levys und die Hoeckers waren in Friesenheim verwurzelt, man pflegte eine gute Nachbarschaft. Sie fühlten sich zunächst auch nicht gefährdet, als die Nationalsozialisten an die Macht kamen.
Am 22. Oktober 1940 wurden Almas Eltern zusammen mit 178 anderen jüdischen Menschen aus Ludwigshafen in das Lager Gurs in Südfrankreich deportiert. Sie wurden mehrmals in andere Internierungslager verlegt, aber es gelang ihnen, den Krieg in Frankreich zu überleben.
In der Zwischenzeit war in Ludwigshafen das Leben für die Hoeckers nicht einfacher geworden. Die nationalsozialistischen Behörden forderten Peter Hoecker mehrfach auf, sich von seiner Frau Alma scheiden zu lassen. Der Sohn Edgar Hoecker wurde am 20. April 1944 verhaftet und als Zwangsarbeiter bei der „Organisation Todt“ im besetzten Frankreich eingesetzt. Im November 1944 gelang ihm die Flucht. Er kehrte nach Ludwigshafen zurück und versteckt sich in der Friesenheimer Nachbarschaft, bis die Stadt am 25. März 1945 von US-Truppen befreit wurde.
Währenddessen wurde Alma Hoecker noch in den letzten Kriegstagen im März 1945 in das KZ Theresienstadt verschleppt. 45 jüdische Menschen aus der Pfalz, in der Mehrzahl Frauen aus sogenannten „Mischehen“, kamen am 14. März 1945 in Theresienstadt an. Alma Hoecker und ihre Schwester Gustavine gehörten zu den sieben Frauen aus Ludwigshafen in diesem Transport. Am 8. Mai wurde das KZ Theresienstadt von der Roten Armee befreit. Eine Typhus-Epidemie verhinderte in den folgenden Wochen, dass das Lager schnell geräumt wurde. Erst im Sommer konnten die Überlebenden, darunter auch Alma und Gustavine, wieder nach Hause zurückkehren.
Die Hoeckers lebten auch in den folgenden Jahren in Friesenheim. Peter Hoecker verstarb dort am 7. Februar 1977.
Der Stolperstein für Peter Hoecker wurde am 23. April 2024 vor dem Wohnhaus in der Ritterstraße 41 in Ludwigshafen-Friesenheim verlegt.