Inge Kokotek

Maxstraße 76

Inge Kokotek wurde im März 1939 zusammen mit ihrer Schwester Else im französischen Château de la Guette aufgenommen. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht wurden sie zunächst im Süden Frankreichs versteckt. 1941 konnten beide über Portugal in die USA ausreisen.

Biografie

Inge Kokotek wurde am 18. März 1932 in Ludwigshafen geboren. Ihre Eltern waren Szmul-Hendel Kokotek und Chana Kokotek, geb. Englender. Die Mutter starb im November 1935. Im September 1938 heiratete der Vater die Schwester seiner ersten Ehefrau, Bajla Englender. Wenige Wochen später, am 28. Oktober 1938, wurde er nach Polen ausgewiesen.

 

Inge und ihre Schwester Else konnten im März 1939 im französischen Château de la Guette bei Paris unterkommen. Bajla und der 1937 geborene kleine Bruder Norbert folgten dem Vater in dessen polnischen Heimatort Bendzin. Als 1940 die Wehrmacht nach Frankreich einmarschierte, mussten die Kinder von La Guette in den Süden Frankreichs fliehen. Einige wenige erhielten ein Visum für die USA, darunter auch Inge und Else Kokotek. Sie konnten zunächst nach Lissabon ausreisen, von dort ging es am 20. August 1941 mit dem Flüchtlingsschiff „SS Mouzinho“ nach New  York. Am 8. September kamen die beiden Mädchen in Fort Worth in Texas an, wo sie von Onkel und Tante aus der Familie ihrer Mutter aufgenommen wurden.

 

Inge Kokotek wurde US-amerikanische Staatsbürgerin. 1961 heiratete sie William Barnett Kessler. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, Stephanie und Mark. Inge Kessler starb im Oktober 2006 in Deltona, Florida.

Der Stolperstein für Inge Kokotek wurde am 12. Juli 2022 vor dem Haus in der Maxstraße 76 verlegt.