Joseph Leva war in Ruchheim geboren und aufgewachsen. Er hatte zusammen mit seinem Bruder Jakob das Viehhandelsgeschäft des Vaters übernommen. 1938 emigrierte er mit seiner Ehefrau Flora in die USA.
Recherchiert von Willi Kern, Ruchheim, 2010
Joseph Leva wurde am 7. Januar 1863 geboren. Er war eines von neun Kindern des jüdischen Viehhändlers Markus Leva und seiner Frau Frederika. Die Familie war eine der bekanntesten und geachtetsten jüdischen Familien in Ruchheim. Im Elternhaus von Markus Leva wurde der erste Kindergarten in Ruchheim gegründet, der von Beginn an allen Konfessionen offen stand. Daraus entstand der heutige Kindergarten „Arche Noah“.
Die Söhne Joseph, Jakob und David übernahmen den Viehhandel des Vaters. Bruder Julius Leva wurde Nervenarzt in Ludwigshafen. Der Handel lief gut. Die ständig wachsende Bevölkerungs von Ludwigshafen und Mannheim ließ den Bedarf an Schlachtvieh und Milch stark ansteigen. 30 bis 40 Rinder standen stets im Stall der Levas.
Joseph Leva heiratete die 1868 in Lustadt geborene Lehrerstochter Flora Waldbott, deren Onkel auch in Ruchheim unterrichtete. Die beiden hatten sieben Kinder, von denen drei schon in den zwanziger Jahren nach Amerika auswanderten. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Familie schnell. Nachdem fast alle ihre Kinder in die USA emigrierten, entschieden sich auch Joseph und Flora Leva schweren Herzens, 1938 ihre Heimat zu verlassen. Joseph starb allerdings schon zwei Jahre später in Cincinnati, seine Frau starb 1948.
Der Stolperstein für Joseph Leva wurde am 3. Mai 2010 vor dem Haus in der Fußgönheimer Straße 43 in Ludwigshafen-Ruchheim verlegt.