Elisabeth Levy

Ritterstraße 41

Im Oktober 1940 wurden Elisabeth Levy und ihr Mann Hermann in das Lager Gurs in Südfrankreich deportiert. Später wurden sie in verschiedene Lager in Frankreich verlegt und schließlich nach Villefranche bei Toulouse entlassen. Sie überlebten, wurden befreit und kehrten Anfang 1947 nach Ludwigshafen zurück.

Biografie

Elisabeth Herold kam am 20. Dezember 1877 in Oppau zur Welt. Ihre Eltern waren Salomon Herold Karoline Herold, geborene Marx. Am 11. Juni 1900 heiratete Elisabeth in Ludwigshafen den Tüncher Hermann Levy, der am 3. Oktober 1872 in Albersweiler geboren worden war.

 

Die beiden wohnten zunächst in der Kirchenstraße 29 in Friesenheim (heute Erasmus-Bakke-Straße). Am 13. Dezember 1900 kam dort Alma, die erste von drei Töchtern, zur Welt. Zwei Jahre später wurde der Sohn Willy geboren, der schon im Alter von zwei Jahren verstarb. Noch vor Willys Tod wurde am 9. November 1904 die zweite Tochter Gustavine geboren. Etwas mehr als zehn Jahre später, am 20. Juni 1915, machte die dritte Tochter Mathilde die Familie Levy komplett.

 

1918, im letzten Jahr des Ersten Weltkriegs, musste Hermann Levy noch an der Front in Frankreich kämpfen. Anfang der 1920er Jahre waren die beiden älteren Töchter berufstätig, Alma als Kontoristin und Gustavine als Fabrikarbeiterin. Die Familie wohnte inzwischen in der Carl-Klemm-Straße 51 in Friesenheim. Alma und Gustavine heirateten 1922 und 1923.

 

In den 1930er Jahren bezogen die Levys ein neues Haus am Rand Friesenheims: In den Sandwiesen. Die Levys und ihre Nachkommen waren in Friesenheim verwurzelt, man pflegte eine gute Nachbarschaft. Sie fühlten sich auch nicht besonders gefährdet, als die Nationalsozialisten an die Macht kamen. Nur die jüngste Tochter Mathilde Levy beschloss bereits 1935 oder 36, zusammen mit der jüdischen Familie, für die sie arbeitete, nach Frankreich auszuwandern.

 

Am 22. Oktober 1940 wurden Hermann und Elisabeth Levy zusammen mit 178 anderen jüdischen Menschen aus Ludwigshafen in das Lager Gurs in Südfrankreich deportiert. Wie viele ältere und kranke Deportierte wurden sie ab März 1941 zunächst in das Lager Récébédou und von dort in das Lager Noé verlegt. Im August 1943 gelang es ihnen, nach Villefranche bei Toulouse entlassen zu werden. Sie überlebten, wurden befreit und kehrten Anfang 1947 nach Ludwigshafen zurück. Elisabeth Levy verstarb schon im Juli 1947.

Der Stolperstein für Elisabeth Levy wurde am 23. April 2024 vor dem Wohnhaus in der Ritterstraße 41 in Ludwigshafen-Friesenheim verlegt.