Otto Meyer lebte in Ludwigshafen und studierte Jura in Heidelberg. Als Mitglied des sozialistischen Widerstands musste er nach Norwegen und nach dessen Besetzung durch die Wehrmacht nach Schweden fliehen.
Recherchiert von Andreas Berlin
Otto Friedrich Meyer wurde am 18. April 1906 in der Gräfenaustraße 10 in Ludwigshafen geboren. Er absolvierte eine kaufmännische Ausbildung, machte 1929 auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur und studierte dann in Heidelberg Jura. Seit 1927 war er Mitglied der SPD.
Ottos Eltern waren geschieden. Seine Mutter heiratete erneut. Sein Stiefvater Valentin Fick ließ Ende der 1920er Jahre das Haus „In den Aspen 24“ bauen. Die Familie zog dort ein, und bald darauf auch Ottos Freundin Dina Frank. Otto und Dina lernten sich bei der Arbeit für die SPD kennen; 1932 traten sie beide zur „Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAP)“ über. Im März 1933 verhalfen sie dem polizeilich gesuchten Max Diamant zur Flucht nach Straßburg.
Am 12. Juni 1934 heirateten Dina und Otto Meyer in Ludwigshafen. 1936 nahm die Verfolgung durch die Gestapo zu. In einem Brief an die Exil-Zentrale der SAP in Paris schrieb Otto Meyer: „In meiner Abwesenheit bekam ich von meiner Frau die Nachricht, dass die über mir wohnende Frau in Lu von 2 Männern ausgefragt wurde, was ich so treiben würde.“
Dina und Otto Meyer flüchteten schließlich nach Norwegen. In Oslo arbeiteten sie in der Exil-Gruppe der SAP mit dem späteren Bundeskanzler Willy Brandt zusammen. 1940, als Norwegen von der Wehrmacht besetzt wurde, mussten sie nach Schweden weiter fliehen.
In Schweden wurde das Paar 1944 geschieden. Otto Meyer ging nach Kriegsende zurück nach Deutschland. Er arbeitete einige Jahre als Redakteur der RHEINPFALZ, dann bewarb er sich beim Auswärtigen Amt und wurde schließlich Konsul der Bundesrepublik in Malmö/Schweden. Er starb am 16.Mai 1992 in Müllheim in Baden.
Der Stolperstein für Dr. Otto Meyer wurde am 14. Mai 2018 vor dem Wohnhaus In den Aspen 24 verlegt.