Martha Müller

Maxstraße 59

Martha Müller war mit dem KPD-Funktionär Herbert Müller verheiratet. Nachdem dieser verhaftet wurde und 1936 nach Frankreich fliehen musste, war sie mit den beiden Söhnen auf die Unterstützung ihrer Familie angewiesen.

Biografie

Recherchiert von der Freireligiösen Gemeinde Ludwigshafen

 

Martha Weiß wurde am 30. Oktober 1901 in Ludwigshafen geboren. Sie stammte aus einer großen freireligiösen Familie und arbeitete als Haushaltshilfe, um die Geschwister zu unterstützen. Sie starb am 12. November 1998 im Alter von 97 Jahren.

 

Am 2. Juni 1923 heirateten Herbert und Martha Müller und sie bekamen 2 Söhne. Seit 1928 war Herbert Mitglied im Bayerischen Landtag und zusätzlich seit 1929 im Stadtrat von Ludwigshafen. Am 2. Mai 1933 wurde er verhaftet als Leiter der illegalen Arbeit der KPD. Ab 1. Juli 1933 bis 3. April 1935 war er im KZ Dachau inhaftiert. Nach erneuter illegaler Arbeit floh er 1936 nach Frankreich. Er nahm am spanischen Bürgerkrieg 1937 teil. Ab 1938 lebte er unter falschen Namen wieder in Frankreich, jedoch teilweise interniert. 1945 kehrte er nach Ludwigshafen zurück.

 

Martha Müller hatte seit der Verhaftung ihres Mannes sehr schlechte Lebensbedingungen. Sie erhielt keinerlei staatliche Unterstützung für sich und ihre Söhne. Sie konnte auch wegen „politischer Unzuverlässigkeit“ keine Arbeit finden, stattdessen verlangte man die Scheidung. Nach der Flucht von Herbert bekam sie oft für lange Zeit keine Nachricht von ihm wie er von ihr. Sie und die Söhne überlebten durch die Unterstützung ihrer Familie.

Der Stolperstein für Martha Müller wurde am 2. April 2011 vor dem Wohnhaus in der Maxstraße 59 verlegt.