Paul Richard Rehfeld kam mit seinen Eltern aus dem Elsass nach Ludwigshafen. Sein Vater war Mathematiklehrer am Ludwigshafener Mädchenlyzeum, dem heutigen Geschister-Scholl-Gymnasium. Nach der Entlassung des Vaters 1936 flüchtete die Familie nach Frankreich.
Recherchiert von Paul Theobald
Paul Richard Rehfeld wurde am 24. Mai 1914 in Mülhausen im Elsass geboren. Seine Eltern waren Camille und Sophie Rehfeld, geb. Lurch.
Das Elsass gehörte damals zum Deutschen Reich. Paul Richard war erst wenige Monate alt, als der Erste Weltkrieg begann. Der Vater wurde am 4. August 1914 zum Kriegsdienst einberufen. Nach dem Waffenstillstand 1918 kehrt er nach Mülhausen zurück, wurde aber von den Franzosen am 30. Dezember 1918 mit 24-stündiger Frist unter Verlust des Vermögens ausgewiesen.
Ab August 1919 wohnte die Familie in Frankenthal in der Wilhelmstraße 3 (heute: Heinrich-Heine-Straße) bei den Eltern der Mutter. Ein Jahr später wurde Dr. Camille Rehfeld Lehrer für Mathematik am Städtischen Mädchenlyzeum in Ludwigshafen, und man zog in die Bayernstraße 60. Am 28. April 1922 kam die Schwester Margot zur Welt.
Als der Vater 1936 aus dem Schuldienst entlassen wurde, flüchtete die Familie nach Frankreich. Dr. Camille Rehfeld verstarb bereits am 1. September 1939 in Paris. Paul Richard Rehfeld wurde praktischer Arzt. Er nahm die französische Staatsbürgerschaft an und heiratete Alice Joseph. Als 1940 die Juden aus der Pfalz nach Gurs deportiert wurden, konnte er viele Verwandte seiner Mutter aus dem Lager befreien und ihnen eine Überfahrt nach Amerika vermitteln.
Dr. Paul Richard Rehfeld verstarb am 7. November 1978 in Colombes bei Paris.
Der Stolperstein für Paul Richard Rehfeld wurde am 13. Mai 2014 vor dem Wohnhaus in der Bayernstraße 60 verlegt. Die Gedenkzeremonie wurde von Schülerinnen und Schülern des Geschwister-Scholl-Gymnasiums und des Lycée Marc Bloch, Partnerschule in Bischheim, gestaltet.