Sally Rothschild wurde am 20. Mai 1897 in Fußgönheim geboren. Seine Eltern waren Simon und Friederike. Er hatte noch eine Schwester Barbara, verheiratete Streitel.

Während des Ersten Weltkriegs diente er im 1. Badischen Grenadier-Regiment. 1919 wurde er aus der Armee entlassen. Er heiratete Katharina Helker und sie zogen in die Heinigstraße 39 nach Ludwigshafen. Hier lebte die Familie zusammen mit Sallys Mutter Friederike, die am 1. Juni 1938 verstorben ist. Katharina Helker war nicht jüdisch. In den späten 1930er Jahren ließen sich Sally und Katharina scheiden.

Sally wurde am 12. November 1938 verhaftet und mit 63 weiteren jüdischen Männern aus Ludwigshafen in das Konzentrationslager Dachau gebracht. Dort wurde er bis zum 15. Dezember interniert.

Bei der sogenannten Wagner-Bürckel-Aktion wurde Sally am 22. November 1940 mit 180 anderen jüdischen Ludwigshafenern nach Gurs deportiert. Dort musste er bis zum 27. Februar 1941 unter extrem schlechten Bedingungen bleiben. Danach kam er bis zum 22. August 1942 nach Noé, in ein Lager für kranke und verletzte Gefangene. Sally muss zu diesem Zeitpunkt schon sehr krank gewesen sein.

Am 22. August wurde er dann nach Drancy gebracht, wo die Transporte nach Auschwitz organisiert wurden. Mit dem Transportzug Nr. 901/20 wurde er mit weiteren 1000 jüdischen Menschen in das über 2.300 km entfernte Auschwitz deportiert. Auf diesen Transporten starben schon viele, besonders kranke und schwache Menschen. Es gibt keine Unterlagen darüber ob und wie Sally Rothschild in Auschwitz angekommen ist. Wir vermuten, dass er schon auf dem Transport gestorben ist oder gleich nach der Ankunft in Auschwitz-Birkenau in den Gaskammern ermordet wurde.

Sally wurde nur 45 Jahre alt.