Nathan Strauss hatte ein Eisenwarengeschäft am Ludwigsplatz. Im Oktober 1940 wurde er nach Gurs deportiert. Er überlebte in Frankreich, weil er für den Transport in die Vernichtungslager im Osten zu schwach war.
Recherchiert von Schülern des Theodor-Heuss-Gymnasiums 2009
Der im Jahr 1876 geborene Nathan Strauss betrieb gemeinsam mit seinem Bruder Julius ein Eisenwarengeschäft am Ludwigsplatz. Er engagierte sich in der jüdischen Gemeinde, war unter anderem deren zweiter Vorsitzender. Er war verheiratet mit Helene (1881 bis 1936), sein Sohn Edgar war promovierter Jurist, der aber ab 1933 wegen Berufsverbots im väterlichen Geschäft arbeiten musste.
Im Dezember 1938 wurde die Eisenwarenhandlung „arisiert“. Nathan und Julius Strauss wurden am 22. Oktober 1940 mit den anderen pfälzischen Juden nach Gurs deportiert. Dort starb Julius Strauss 1942 an Unterernährung und Entkräftung. Nathan Strauss war gesundheitlich zu geschwächt, um in ein Vernichtungslager nach Osten transportiert zu werden, und konnte so bis zur Befreiung in Frankreich bleiben. Im Jahr 1949 siedelte er nach Kanada über und lebte bis zu seinem Tod 1956 bei seinem Sohn in Montreal.
Der Stolperstein für Nathan Strauss wurde am 9. August 2017 vor dem Wohnhaus in der Wredestraße 10a verlegt.