Artur Wallenstein

Bahnhofstraße 40

Artur Wallenstein war Handelsvertreter in Ludwigshafen. Im Oktober 1940 wurde er mit seiner Frau Beate und dem Sohn Horst nach Gurs deportiert. Von dort verschleppte man ihn in das Internierungslager Drancy bei Paris und im März 1943 nach Majdanek, wo er ermordet wurde.

Biografie

Artur Wallenstein wurde am 6. Mai 1898 in Ruppertsburg/Hessen geboren. Heute ist das ein Ortsteil von Laubach am Vogelsberg. Seine Eltern waren Ida Wallenstein und der Kaufmann Samuel Wallenstein.

 

Artur kam in die damals aufstrebende Stadt Ludwigshafen und arbeitete als Handelsvertreter. Er heiratete Beate Mann, geboren am 18. März 1906 in Wattenheim. Am 11. April 1933 kam ihr Sohn Horst zur Welt.

 

Die Familie lebte 1938/39 in der Haardtstraße 4 (heute Bahnhofstraße 40). Nach der Pogromnacht wurde Artur Wallenstein am 10. November 1938 verhaftet und am Tag darauf in das KZ Dachau gebracht. Am 16. Dezember wurde er entlassen. Die Familie wurde dann gezwungen, in ein sogenanntes Judenhaus in der Prinzregentenstraße 26 zu ziehen. In solchen Judenhäusern wollten die Nazis jüdische Menschen konzentrieren, um sie dann später besser deportieren zu können.

 

Am frühen Morgen des 22. Oktober 1940 musste die Familie mit ganz wenig Gepäck im Hof der Maxschule erscheinen. Von dort wurden alle jüdischen Menschen zum Bahnhof gebracht und in das 1300 km entfernte Lager im südfranzösischen Gurs deportiert.

 

Nachdem Beate und Horst Wallenstein im März 1941 in das Lager Rivesaltes verlegt wurden, hielt man Artur Wallenstein weiter im Lager Gurs gefangen. Im September 1942 brachte man ihn in das Internierungslager Drancy bei Paris. Von dort wurde er am 4. März 1943 mit dem Transport Nr. 50 nach Lublin-Majdanek deportiert und ermordet.

Der Stolperstein für Artur Wallenstein wurde am 9. November 2023 vor dem Haus in der Bahnhofstraße 40 verlegt.